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Adventures wollen allem Totgesage zum Trotz einfach nicht aussterben: Ein steter Fluss an brauchbarer bis guter Software lässt die Gehirne der Spieler rauchen und die Mausfinger klicken. Besonders Spanien hat sich in letzter Zeit als zuverlässiger Abenteuer-Lieferant erwiesen: Nach Runaway und Tony Tough folgt jetzt mit The Westerner ein neues Point-n-Click der Paella-Nation.

The Westener

Die gute alte Zeit

Die Sonne ist untergegangen, die Kakteen lungern einsam in der Abenddämmerung herum. Ein dynamisches Hufklappern zeugt von einem nahenden Reiter: Fenimore Fillmore, schlaksiger Jungcowboy.  Auf seiner Suche nach einem Ruheplatz für die Nacht gerät er dank seiner Tolpatschigkeit inmitten eines Streits um eine Farm.

Einfachste Bedienung: Das Spiel habt ihr mit zwei Maustasten voll im Griff.
Fenimore vertreibt die bösen Buben, und hat sich damit einen Schlafplatz verdient. Doch wie alle typischen Übelwichter so sind: Sie kommen wieder. Also liegt es nun an uns, nicht nur diese Farm dauerhaft zu retten, sondern am besten gleich die ganze Umgebung von der Tyrannei des bösen Starek zu befreien.

Viele hielten es nach Monkey Islang 4 und Simon the Sorcerer 3D für mittlerweile ausgeschlossen, doch The Westerner vereint alte Point-n-Klick-Tugenden mit moderner 3D-Grafik. Die Bedienung ist simpel wie in den guten alten Tagen: Sobald ihr über einen interessanten Gegenstand fahrt, wählt ihr mit der rechten Maustaste aus einem knappen Kontextmenü eine Aktion (Gehe, Benutze etc.), und bestätigt mit dem linken Mausohr – fertig!

Hattu Möhrchen?

Ihr habt zwar klar abgesteckte Aufgaben, allerdings gibt es erstmal keine vorgeschriebene Reihenfolge, in welcher ihr die Locations abklappern oder mit Personen sprechen müsst. Ihr könnt von Anfang an frei über die aus der Vogelperspektive gezeigte Karte zu den verschiedenen Punkten reiten. Allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr stets genügend Möhren dabei habt, sonst verweigert euer treues Ross Ray den Dienst. Das gestaltet sich zu Beginn schnell nervig, denn um Möhren zu erhalten, müsst ihr einen Eimer finden, diesen drei Mal an der Wasserpumpe füllen, damit ein Beet gießen und schließlich das Gemüse ernten – und das immer wieder, denn der Hunger des Gauls versiegt natürlich nicht. Immerhin könnt ihr nicht einfach hängen bleiben, da es immer irgendwo einen geheimen Karotten-Vorrat gibt. Außerdem erledigt sich das Problem im

Ray ist euer treuer und Karotten-süchtiger Gaul - wenn ihr ihn nicht regelmäßig damit füttert, verweigert er den Reit-Dienst.
Laufe des Spiels, da ihr euch dann im Krämerladen bevorraten dürft.

Was euch ebenfalls eine Weile beschäftigt halten wird: Die elende Suche nach Geld. Da ihr ständig Dinge kaufen oder Leute bestechen müsst, braucht ihr natürlich stets Kleingeld in der Börse. Das bekommt ihr, indem ihr alle anwesenden Schubladen und Schränke durchwühlt, bis die Scheinchen in der Tasche knistern. Generell müsst ihr natürlich die Augen weit aufhalten, und alles mitnehmen, was nicht festgenagelt ist. Durch die nicht-lineare Struktur haben zwar viele Gegenstände anfangs scheinbar keinen Sinn, aber dank des unbegrenzt aufnahmefähigen Inventars (worüber sich Fillmore auch gelegentlich lustig macht) habt ihr idealerweise alle Objekte bei der Hand, wenn ihr sie benötigt.

 
Silent Hunter III

Simulationen sind langweilig und machen höchstens nach Stunden langer Arbeit ein bisschen Spaß? Mit diesem Vorurteil räumt Silent Hunter III jetzt gewaltig auf. Mit Prachtkulisse, beklemmender U-Boot-Stimmung und zugänglichem sowie realistischem Gameplay versucht das Spiel eine neue Ära einzuleiten. Ob die hochgesteckten Ziele erfüllt werden oder absaufen, verrät die Testfahrt.

Mulmiges Tiefenerlebnis

In der Kampagne müsst ihr erst umständlich aus dem Hafen auslaufen.
"Ping" schallt es durch den Ozean. Erneut "Ping". Jedes Mal läuft uns ein kalter Schauer den Rücken runter, aber auch unsere Mannschaft im Bauch des schmalen Stahlsarges wird immer nervöser. Wir stellen alle Maschinen ab und befehlen der Crew ruhig zu sein. "Ping!" - diesmal nur lauter. Erste Schiffschraubengeräusche, die das Wasser über uns umwälzen, sind zu hören. Noch mal "Ping" und wieder "Ping", die Zeiten dazwischen werden kürzer. Jetzt richtig laut: "PING", gefolgt von einer massiven Explosion; Wasserbomben. Abermals knallt es unter dem Meeresspiegel. Nur diesmal ist die Druckwelle heftiger. Das Boot wird durchgeschüttelt, die Schraubengeräusche werden lauter und da hören wir es erneut: "Ping"…

1A-Stimmung

Solche klaustrophobische U-Boot-Spannung gab es bisher nur in Wolfgang Petersens Meisterwerk "Das Boot". Andere Filme oder Spiele konnten niemals eine ähnliche Kulisse erzeugen - bis auf Silent Hunter III von UbiSoft. Kein Wunder, denn die Entwickler haben sich an dem Kultfilm orientiert und lassen die bisher realistischsten See-Schlachten aller Zeiten vom Stapel laufen.

Ahhhh, Ahoi!

Das Meer ist nicht platt wie in vielen anderen Spielen, es ist richtig dreidimensional mit hohen oder flachen Wellen und euer Boot ist mittendrin. In den tosenden Fluten schwankt euer Vehikel hin und her. Realistische Lichtreflektionen und Pixel-Shader ohne Ende verleihen dem Ozean ein sensationelles Outfit, bei dem der Spieler oft das Gefühl hat, das kühle Nass würde gleich aus dem Monitor tropfen. Ganz zu schweigen davon, wenn ein Unwetter tobt und sich das friedliche Meer in ein schwappendes Ungeheuer verwandelt.

Rotes Licht im Boot sorgt für Stimmung.

Aber nicht nur das Wasser wirkt autehtisch, auch die Modelle der Schiffe bzw. U-Boote: Getreu der echten Baupläne haben die Entwickler die Boote (Frachter, Zerstörer, Schlachtschiff, etc.) digital nachempfunden und dies mit tollen Ergebnissen.

Bekannte Protagonisten wie das Über-Schlachtschiff Bismarck könnt ihr auf einen Blick erkennen. Optisch abgerundet wird die Bombast-Grafik durch ein detailliertes Innenleben des U-Bootes und explosive Effekte sowie gigantische Rauchwolken aus untergehenden Schiffen.

Diese Prachtkulisse wird mit Sounds erster Güteklasse ergänzt. Während ihr durch die tosenden Wellen braust, peitscht euch das Wasser nur so gegen den Bug und auf Tauchfahrt hört ihr förmlich wie sich das Metall unter dem Druck verformt. Hinzu kommen ins Mark gehende Echolot-Geräusche und knallige Effekte bei Treffern oder Bombenexplosionen. Die Frage ist, ob all diese technischen Superlative ausreichen, um für Nervenkitzel zu sorgen?

Gothik II

Wetzt die Klingen, ölt das Leder: In Kürze kommt mit Gothic 2 ein Rollenspiel-Schwergewicht in den Handel, auf das sich Genre-Fans ganz besonders freuen. Denn die Lokalmatadoren von Piranha Bytes zauberten bereits mit dem Vorgänger ein innovatives Fantasy-Erlebnis, das die Herzen der Fans im Sturm eroberte. Kann der Nachfolger an die alten Stärken anknüpfen? Was hat sich optisch getan? Und ist Gothic 2 besser als Morrowind? Die Antworten, Abenteurer, gibt`s im Test!

Derb und offen

„Da ist wieder eins von diesen Drecksviechern!“ Wütend stürmt ein bärtiger Hüne mit Mistgabel im Anschlag auf mich zu. Erschrocken zücke ich meinen mickrigen Dolch, doch der grimmige Bauer ignoriert mich und hetzt an mir vorbei. Ich drehe mich verdutzt um. Ein junger Wolf jault verzweifelt, bevor er blutend zusammenbricht. „Was willst Du hier?“, fragt mich der Bauer grob.

Tja, abgebrannt und ohne Heldenbonus könnt Ihr dem Charmeur jetzt bei der Feldarbeit helfen. Oder weist Ihr ihn mutig zurecht und riskiert einen Kampf? Ihr könnt den Griesgram auch ignorieren und zur Stadt weiter ziehen.

Dort lassen Euch die Wachen aber nicht rein. Bestecht Ihr sie? Oder lasst Ihr Euch einen Passierschein von einem obskuren Händler geben? Schon zu Beginn lässt Euch Gothic 2 die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Wegen und präsentiert eine erfrischend offene Spielstruktur. Und im Gegensatz zum Vorgänger sind die Aufträge wesentlich abwechslungsreicher.

Vom Handlanger zum Drachentöter

Leider kann die Story trotz eines dramatischen Intros zunächst nicht wirklich begeistern: Ihr schlüpft erneut in die Haut des namenlosen Abenteurers, der im großen Finale von Gothic den Schläfer besiegen und die Kuppel zerstören konnte. Fast hättet Ihr dabei Euer Leben verloren, doch der ausgestoßene Magier Xardas rettet Euch und begrüßt Euch recht nüchtern in seinem Turm. Warum? Er braucht einen neuen Helden. Denn der Preis für die Vernichtung des Schläfer-Ungetüms war groß: Sein Todesschrei hat alle bösen Kreaturen des Landes geweckt, darunter Orks und sogar Drachen, die jetzt das Land bedrohen.

Ihr sollt die Paladine in der Stadt Khorinis davon überzeugen, Euch ein magisches Artefakt auszuhändigen, mit dem Ihr die Armee des Bösen besiegen könnt. Schon jetzt ist von Dramatik und Geheimnis keine Spur mehr, denn ich weiß, dass ich zum Drachentöter mutieren soll - schade, etwas mehr erzählerische Innovation hätte dem zweiten Teil sicher nicht geschadet. Aber so einfach ist die Helden-Karriere nicht: Ihr seid so schwach und unerfahren wie zu Beginn von Gothic, und die stolzen Ritter wollen einem heruntergekommenen Fremden wie Euch kein Gehör schenken…

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